In einem hohen Raum hängen hunderte kleine Submunitionen an Fäden von der Decke.
Presseerklärungen

Nicht nur in Syrien und im Jemen, sondern auch in Afghanistan, Kolumbien, Myanmar oder Tunesien: Der Einsatz verbotener Explosivwaffen hat seit 2014 deutlich zugenommen, wobei dies vielerorts auf Gleichgültigkeit stößt. Anlässlich des UN-Tages zur Aufklärung über die Minengefahr ruft Handicap International dazu auf, dass Einsatz, Verkauf und Weitergabe von Minen und Streumunition einstimmig und mit Nachdruck von der internationalen Gemeinschaft verurteilt werden.

Der 4. April ist der internationale Tag zur Aufklärung über die Gefahr von Minen und Streubomben. Obwohl beide Waffenarten durch internationales Recht verboten sind, wurden insbesondere Streubomben in den letzten Jahren regelmäßig eingesetzt. Die Mehrheit der Opfer beider Waffen stammt zu fast 80% aus der Zivilbevölkerung.
 
„Vor sechs Jahren feierten wir hoffnungsvoll das Inkrafttreten des Vertrags über ein Verbot von Streubomben, zu dem unsere Kampagne viel beigetragen hatte“, erinnert Eva Maria Fischer, Kampagnensprecherin von Handicap International Deutschland. „Deshalb werden wir alles dafür tun, um den erneuten Einsätzen und der Weitergabe dieser Waffen entgegenzutreten. Sie treffen ja vor allem die Zivilbevölkerung - oft noch lange nach dem Krieg.“  
 
Laut dem letzten „Cluster Munition Monitor“ vom August 2015 wurden Streubomben seit 2010 noch nie so häufig von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren eingesetzt wie im Berichtszeitraum Juli 2014 bis Juli 2015: in Libyen, in Syrien, im Sudan, in der Ukraine und im Jemen. Keiner dieser Staaten hat den Verbotsvertrag bisher unterzeichnet. Der aktuelle Landminenmonitor vom November 2015 unterstreicht den besorgniserregenden Anstieg des Einsatzes von Minen und Sprengfallen durch nicht-staatliche bewaffnete Gruppen. Zehn Länder sind hiervon betroffen: Afghanistan, Kolumbien, Irak, Libyen, Myanmar, Pakistan, Syrien, Tunesien, Ukraine und Jemen. Dies ist die höchste Anzahl betroffener Länder seit 2006.
Eines sehr aktuelles Beispiel ist Jemen: Seit vielen Monaten ist das Land Schauplatz des massiven Einsatzes von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten durch alle Konfliktparteien. Dabei wurden auch Landminen und Streubomben regelmäßig eingesetzt. Die Organisation Human Rights Watch berichtet von insgesamt 15 Angriffen mit sechs verschiedenen Arten von Streumunition in mindestens 5 der 21 Provinzen des Landes (Amran, Hajja, Hodiada, Saada, Sanaa) seit März 2015.

Handicap International unterstützt in zahlreichen der durch Minen und Streubomben betroffenen Länder die Opfer dieser Waffen, engagiert sich in der Räumung explosiver Kriegsreste und klärt über die Gefahren auf.

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