In einem hohen Raum hängen hunderte kleine Submunitionen an Fäden von der Decke.
USAJemen

Seit über einem Jahr kämpft die Koalition unter der Führung Saudi-Arabiens gegen die Huthi-Rebellen im Jemen. Trotz vielfacher Kritik und internationalem Druck setzt sie dafür immer noch geächtete Streumunition ein. Das jüngste Opfer: Ein 15-jähriger Junge auf dem Weg zum Morgengebet.

Mindestens sieben Mal ist es seit Beginn des Konflikts im Jemen schon passiert: die von Saudi-Arabien geführte Koalition setzt im Jemen Streumunition in dicht besiedelten Gebieten ein. Wie Menschenrechtsorganisationen immer wieder hervorgehoben haben, leidet darunter vor allem die Zivilbevölkerung. Das zeigt auch der jüngste Vorfall. Wie die Washington Post berichtet, wurde ein 15-Jähriger Junge, der gerade auf dem Weg zum Morgengebet war, von einer abgeworfenen Streubombe getötet. Ein Bäckereimitarbeiter und ein Beamter werden schwer verletzt. Außerdem wurden 20 Autos in Brand gesetzt und 26 Wohnungen beschädigt. Laut Angaben von Anwohnern befanden sich im Bereich des Einschlags keinerlei strategische Gebäude oder militärische Ziele.

Die zivilgesellschaftliche Kampagne INEW (International Network on Explosive Weapons) macht seit Längerem auf die schwerwiegenden Folgen des Einsatzes von explosiven Waffen, wie Streumunition, in dicht besiedelten Gebieten aufmerksam und fordert die Staaten dazu auf, den Einsatz von explosiven Waffen in dicht besiedelten Gebieten sofort zu beenden.

Die Streubombe, abgeworfen von einem saudi-arabischen Kampfflugzeug, schlug mitten in der Hauptstadt des Jemens, Sanaa, ein und lässt zum wiederholten Male ein weiteres Problem in den Mittelpunkt rücken. Die eingesetzte Streubombe, Typ CBU 58 A/B, wurde nachweislich in den USA hergestellt und scheinbar an Saudi-Arabien verkauft. Erst vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass auch britische Streumunition von der Koalition im Jemen eingesetzt wird. Großbritannien, Mitglied der Konvention über ein Verbot von Streumunition, musste starke Kritik einstecken, da die Regierung den Einsatz nicht eindeutig genug verurteilt hat. Inzwischen reagierte zumindest die US-Regierung auf die schweren Vorwürfe, indem alle Streumunitions-Lieferungen nach Saudi-Arabien vorübergehend gestoppt wurden.

Diese Verbindungen zeigen, dass der Handel mit Streumunition immer noch ein großes Problem ist und auch andere Länder, wie Großbritannien oder die USA, mit in die Verantwortung nimmt. Es zeigt auch, dass ein Beitritt aller Staaten zum im Jahr 2010 in Kraft getretenen Oslo-Vertrag, der Einsatz, Handel, Lagerung und Produktion von Streubomben verbietet, dringend notwendig ist.

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