Einsatz

Mindestens viermal hat Aserbaidschan im Krieg mit Armenien und der Region Bergkarabach Streubomben in bewohnten Gebieten eingesetzt, wie die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch heute in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Ein kegelförmiger Metallgegenstand an dessen Kopf ein Textilband eine Schlaufe bildet.
Die in Bergkarabach eingesetzte Submunition M095 ähnelt dieser Submunition namens M77, die im Libanon eingesetzt wurde. Man erkennt deutlich das Stabilisatorband. Bei der M095 ist dieses pink, weshalb eine Augenzeugin berichtete, dass pinke Gegenstände die Autos zum Brennen gebracht hätten. © Stuart Freedman/HI

Human Rights Watch hat es sich zur Aufgabe gemacht, weltweit Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren und zu veröffentlichen. So untersuchen die Mitarbeitenden auch die Einhaltung des Völkerrechts im Krieg zwischen Aserbaidschan mit Armenien und Bergkarabach.

Im Zug dieser Arbeit hat die Organisation insgesamt vier Einsätze von Streumunition durch Aserbaidschan in Bergkarabach dokumentiert. Einsatzorte waren Stepanakert (Khankendi auf Aserbaidschanisch), der Verwaltungssitz der Region Bergkarabach, sowie die die Stadt Hadrut.

Eine Frau erzählt von einem aserbaidschanischen Angriff mit Streumunition auf ihre Nachbarschaft.

Human Rights Watch untersuchte die Gebiete, in denen Streubomben eingesetzt wurden, sprach mit Augenzeug:innen und analysierte Fotos und Videoaufnahmen.

Eine ältere Frau wird zitiert, in deren Nachbarschaft Submunitionen aus Streumunition aufschlugen. Als die Erde bebte sah sie brennende Autos auf der Straße. Scheinbar verursachten pinke Gegenstände diese Brände. Das Pink kam von den Stabilisatoren der eingesetzten Submunition (siehe Titelbild). Wie immer explodierten nicht alle Bomben und Menschen aus der Nachbarschaft deckten sie mit Sand ab, bis Sicherheitsteams anrückten.

Streumunition kann die Leben der Menschen in Bergkarabach noch jahrelang bedrohen

Diese Blindgänger führen dazu, dass durch Streubomben auch Jahre nach einem Konflikt noch Opfer fordern. Bei den vier Einsätzen wurden private Wohnhäuser, Geschäfte und Märkte beschädigt. Außerdem wurden Menschen, die das Pech hatten, sich in der Nähe der Angriffe aufzuhalten, durch geplatzte Fensterscheiben verletzt. Von der Panik, die diese breitflächigen und nicht einschätzbaren Angriffe verbreiten, nicht zu sprechen. Deshalb haben mittlerweile über 110 Staaten Streubomben verboten.

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