In einem hohen Raum hängen hunderte kleine Submunitionen an Fäden von der Decke.
streubomben.deVerbot

Am 11. September endete die erste Überprüfungskonferenz zur Konvention über ein Verbot von Streubomben in Dubrovnik. Die anwesenden Vertragsstaaten verurteilten in einer gemeinsamen Erklärung jeden Einsatz dieser grausamen Waffen, die zu 92% Zivilbevölkerung treffen. Nur Großbritannien, Kanada und Australien äußerten Vorbehalte zur gemeinsamen Erklärung im Blick auf mögliche militärische Kooperation mit Staaten, die dem Verbotsvertrag nicht beigetreten sind. Obwohl fast 100 Staaten Streubomben geächtet haben, wurden die Waffen im letzten Jahr noch in fünf Ländern eingesetzt, zuletzt durch Saudi-Arabien im Jemen.

Handicap International befürwortet die nach einer langen Diskussion entstandene starke politische Erklärung. Der Vertrag über ein Verbot von Streubomben stigmatisiert diese grausamen Waffen – diese wichtige Wirkung darf nicht aus staatspolitischer Rücksicht abgeschwächt werden.

Mit einem auf fünf Jahre angelegten Aktionsplan haben die Vertragsstaaten in Dubrovnik auch ihr künftiges Engagement bestärkt. Besonders ambitioniert ist dieser Plan im Blick auf die Unterstützung der Opfer von Streubomben. Er enthält konkrete Schritte zur Verbesserung der Versorgung von Menschen, die aufgrund von Streubomben mit schweren Behinderungen leben müssen, und ihrer Familien. Opferhilfe richtet sich laut dem Verbotsvertrag an alle, die aufgrund von Streubomben an physischen und psychischen Verletzungen leiden oder wirtschaftlichen Schäden und Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind. Handicap International unterstützt die Betroffenen durch Projekte in vielen betroffenen Ländern. 

Um Streubombenüberlebende und ihre Recht auf Inklusion in den Mittelpunkt der Konferenz zu rücken, hat Handicap International in Zusammenarbeit mit der deutschen und der kroatischen Regierung im Rahmen der Konferenz die „Nacht der Inklusion“, ein inklusives Tanz- und Sportevent, veranstaltet. Delegierte der anwesenden Staaten, internationalen Institutionen und der Streubombenkampagne erlebten gemeinsam eine intensive Performance von Tänzerinnen und Tänzern mit und ohne Behinderung − darunter Ballerina Deana Gobac aus Zagreb, die 1995 bei einem Angriff mit Streubomben verletzt wurde. Beim anschließenden Sitzvolleyball-Turnier spielten kroatische paralympische Profis gemeinsam mit Streubombenüberlebenden, Diplomaten und AktivistInnen aus verschiedenen Ländern. Umrahmt wurde der unterhaltsame Abend von der Ausstellung „Barriere:Zonen“ des Bamberger Fotojournalisten Till Mayer mit berührenden Portraits von Streubombenüberlebenden und anderen Menschen, die durch Krieg oder Kriegsfolgen verletzt wurden.

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