In einem hohen Raum hängen hunderte kleine Submunitionen an Fäden von der Decke.
Einsatz

Seit 2003 quellt der militärische Konflikt in Darfur, der tausenden Menschen das Leben gekostet und Millionen zur Flucht gezwungen hat. Die Hinweise des UN Mine Action Services und von Human Rights Watch, wonach die sudanesische Luftwaffe Streubomben in Darfur eingesetzt haben könnte, scheinen sich nun mit einem Bericht der UN Expertengruppe für Darfur zu erhärten. Zuvor wurde im Sudan wiederholt nicht-explodierte Streumunition gefunden, obwohl die Regierung immer noch bestreitet diese Waffe zu besitzen.

Bereits 2012 haben Berichte über den Einsatz von weltweit geächteter Streumunition im Sudan internationales Aufsehen erregt. Weiterhin berichtete das CMC-Mitglied (Koalition gegen Streumunition) Human Rights Watch im Frühjahr 2015, dass die sudanesische Luftwaffe diese grausamen Waffen erneut über Dörfern der Regionen Delami und Um Durein abgeworfen habe. Beide Einsätze wurden von Handicap International, der CMC und anderen auf das schärfste verurteilt. Einer UN-Expertengruppe zufolge gibt es nun konkrete Beweise, dass die sudanesische Luftwaffe auf einer Militärbasis Streubomben vom Typ RBK-500 lagert. 

Die Kontrollinstanz für Sanktionen der Vereinten Nationen bestätigte in ihrem letzten Bericht die Lagerung von Streumunition in der von Konflikten gebeutelten Region Darfur. Dies stellt eine Verletzung des von der UN auferlegten Waffenembargos für die Region dar. 

Das Expertengremuim für Darfur des UN Sicherheitsrates verkündete, dass es Beweise dafür gibt, dass die sudanesische Luftwaffe erst vor kurzem RBK-500 Streubomben in der Nyala Forward Operation Base gelagert hat. Reste des gleichen Modells wurden auch nach den vermuteten Einsätzen 2012 und im Frühjahr 2015 gefunden.

“Obwohl der Sudan dem internationalen Streubombenverbot nicht beigetreten ist, hat er bisher bestritten Streumunition zu lagern oder einzusetzen,“ heißt es in dem Bericht der Expertengruppe.

Streubomben werden aus der Luft abgeworfen. Im Flug öffnet sich ein großer Behälter und verteilt viele kleinere „Bomblets“ über eine große Fläche. Bis zu 40% davon explodieren nicht beim Aufprall und bleiben Jahrzehnte lang gefährlich. Mit der Streubombenkonvention ist diese unterschiedslos tötende Waffe seit 2010 verboten.

Der Konflikt in Darfur nahm 2003 seinen Anfang, als nicht-arabische Stämme mit dem Vorwurf der Diskriminierung gegen die arabisch-geführte Regierung in Khartoum aufbegehrten. Die UN geht davon aus, dass bisher bis zu 300.000 Menschen in Darfur getöten wurden und immer noch Millionen auf der Flucht sind.

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