So funktioniert Streumunition
Streumunition wird vom Boden oder aus der Luft abgeworfen. Sie enthält viele kleine Bomblets, sogenannte Submunition. Nach dem Abschuss öffnet sich der Behälter und die Bomblets verteilen sich zufällig über eine große Fläche. Sie sollen beim Aufprall explodieren und sofort möglichst breiten Schaden anrichten. Leider explodieren nicht alle und stellen noch jahrelang eine große Gefahr dar.
Schritt 1:
Der Behälter wird von einem Flugzeug abgeworfen oder von Raketenwerfern am Boden abgefeuert.
Schritt 2
Das Gehäuse öffnet sich und verteilt die Submunition über eine Fläche, die sich von der Größe einiger Fußballfelder bis zu einigen hundert Hektar erstreckt.
Schritt 3
Jedes Bomblet hat etwa die Größe einer Getränkedose. Einige Modelle fahren einen kleinen Fallschirm aus, der zur Stabilisierung dient und sicherstellen soll, dass die Munition mit dem Vorsprung nach unten aufkommt. Dieser verfängt sich oft in Bäumen und Sträuchern.
Schritt 4
Die Submunition ist dafür bestimmt, beim Aufprall auf dem Boden zu explodieren. Die Explosion kann tödliche Verletzungen innerhalb eines Radius bis zu 100 Metern verursachen.
Was ist Submunition?
Als Submunition bezeichnet man die vielen kleinen Bomblets, die in dem Behälter enthalten sind. Die Anzahl dieser sogenannten Bomblets kann von einigen wenigen bis zu Hunderten reichen. Bei gängigen Modellen ist die Submunition etwa so groß wie eine Getränkedose, doch es gibt viele unterschiedliche Munitionstypen in variierenden Größen und Farben. Für Skandal sorgte etwa die Submunition BLU-97, die die USA millionenfach über dem Irak und anderen Ländern abwarfen. Sie ist gelb und sah den ebenfalls abgeworfenen gelben Care Paketen gefährlich ähnlich.
Warum bleiben so viele Blindgänger liegen?
- Komplexität des Zündmechanismus
- Produktions- und Anwendungsfehler (ein fehlerhafter Auswurf aus dem Container führt unweigerlich zum „Versagen“ der Submunition)
- wirtschaftliche Rentabilität bei ihrer Herstellung (maximale Produktion zu minimalem Preis)
- natürlicher Zerfall der Bestandteile während der Lagerung, Abwurf von zu alter Munition
- Die Detonationswelle der zuerst explodierenden Munitionen verwirbelt nachfolgende Geschosse, so dass diese dann nicht mehr in einem für die Zündung vorgeschriebenen Winkel aufschlagen
- Umweltbedingungen bei der Bombardierung (weicher Boden, Geäst, starker Wind, extreme Temperaturen)
- Sog. Stabilisierungsbänder bzw. Fallschirme sind häufig Bestandteil von Streumunition. Diese können sich leicht in Ästen und Zweigen verfangen.
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- Waffen wie Landminen:
Alles über Streumunition - Menschenverachtend:
Die Folgen von Streumunition
- Verbot von Streumunition
Das Oslo-Abkommen - Alle Zahlen:
Der Streubomben-Monitor - Angriff auf die Zivilbevölkerung:
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