In einem hohen Raum hängen hunderte kleine Submunitionen an Fäden von der Decke.

Chile hat am 27. Februar 2020 offiziell verkündet, frei von Minen zu sein. 195 kontaminierte Gebiete wurden nach und nach entmint und dabei 177.725 Landminen zerstört.

Vor allem Grenzregionen waren mit den gefährlichen Waffen verseucht und stellten seit den 1970er Jahren eine Bedrohung für die Zivilbevölkerung dar.

Bis 2016 wurden laut dem Landmine Monitor, der internationalen Beobachtungsstelle für die Umsetzung des Ottawa-Vertrags, dem Landminenverbot, mindestens 149 Menschen direkte Opfer von explodierten Antipersonenminen und Antifahrzeugminen. 29 Menschen starben, 120 wurden zum Teil schwer verletzt. Wie immer, wenn Landminen verlegt werden, waren anliegende Bevölkerungen allzeit bedroht. Sie sind es, die nun besonders von den erfolgreichen Kampfmittelräumungen profitieren.

Weitere Unterstützung für Überlebende von Minenexplosionen benötigt

Wichtig ist aber, dass mit der Minenräumung das Thema Landminen nicht vom Tisch ist. Die Überlebenden benötigen jahrelange Unterstützung. So mahnt auch Sergio Aranibar Araya, ICBL Mitlgied und nationaler Koordinator der chilenischen Vereinigung von Überlebenden Grupo de Victimas de Minas y Municiones de Chile:

„Diese Neuigkeit ist ein Grund zur Freude für Überlebende an allen Orten, wenn man bedenkt, dass diese Waffen vor allem die Zivilbevölkerung treffen, darunter Mädchen und Jungen. Trotzdem darf Chile nun nicht seine fortdauernde Verpflichtung gegenüber den Überlebenden vergessen.“

Auf dem Weg zu einer Welt ohne Landminen

Chile ist Vertragsstaat des Minenverbots und war deshalb zur Räumung verpflichtet – und auch zur Zerstörung gelagerter Bestände an Landmine. Bereits bis 2003 hatte Chile knapp 300.000 Landminen vernichtet.
Heute sind nur noch vier Länder in Lateinamerika mit Landminen verseucht: Argentinien, Kolumbien, Ecuador und Peru.

Weltweit haben 32 Staaten und ein Gebiet seit dem Inkrafttreten des Ottawa-Vertrags ihre Territorien komplett von Minen befreit. 31 davon sind Mitglieder des Verbots.

Die Gemeinschaft der Vertragsstaaten hat sich gemeinsam mit Organisationen von Überlebenden und Hilfsorganisationen wie Handicap International das Ziel gegeben, die Welt bis 2025 von Anti-Personen-Minen zu befreien. Mit der Befreiung Chiles ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung geglückt.

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